Vinyl ist der am zwei­thäu­fig­sten ver­ar­beit­ete Kun­st­stoff der Welt. Die ersten Pro­duk­te von Wal­do Semon waren Golf­bälle und Schuhab­sätze. Heute wer­den unzäh­lig viele Pro­duk­te aus Vinyl hergestellt, unter anderem auch Vinyl­bö­den. Das Vinylpoly­mer wird aus Kohlenwasserstoff-Materialen gewon­nen. (Erdöl, Erdgas oder Kohle) Bei der Her­stel­lung wird Eth­yl­en­dichlo­rid bei sehr hohen Tem­per­a­turen in Vinylchlo­rid­monomer Gase umge­wan­delt. Durch die chemis­che Reak­tion bekan­nt als Poly­meri­sa­tion wird Polyvinylchlo­rid Harz hergestellt.


Zube­hör für Vinyl-Bodenbeläge Vinyl­bö­den in Holz oder Steinop­tik Trep­pen Ren­ovierung mit System

Vinyl­bö­den sind im Trend Fra­gen und Antworten über Vinylböden

Der Werde­gang vom VinylPro­duk­teigen­schaften von Laminatböden

Geschichte vom Vinyl

Der Chemik­er Eugen Bau­mann hat­te im Jahr 1872 die Ent­deck­ung von Polyvinylchlorid-PVC gemacht.
Eugen Bau­mann hat­te diese Erfind­ung jedoch nie zum Patent angemeldet.
Polyvinylchlo­rid oder PVC ist bis 1913 nicht paten­tiert gewe­sen. Der deutsche Friedrich Klat­te erfand eine neue Meth­ode Vinylchlo­rid mit Hil­fe dem Son­nen­licht zu poly­merisieren. Friedrich Klat­te hat­te erst­mals PVC paten­tieren lassen, zum dama­li­gen Zeit­punkt wusste jedoch nie­mand mit diesem Werk­stoff etwas anzufangen.
Der Forsch­er Wal­do Semon hat­te im Jahre 1926 eine Syn­the­sekautschuk ähn­liche Zusam­menset­zung, eine Meth­ode zur Vor­bere­itung von polyvinyl­halo­geniden Pro­duk­ten erfun­den. Wal­do Semon ließ sich dieße Meth­ode paten­tieren. US-Patentnummer 1929453 und 2188396

Der Werdegang von Vinyl-Bodenbelägen

Der Vinyl-Bodenbelag wurde im Jahr 1930 in Ameri­ka pop­ulär. Das Design der Ober­fläche wurde damals schon von andern Mate­ri­alen imi­tiert, was sich bis heute noch durchge­set­zt hat. Teure Mate­ri­alen wie zum Beispiel Stein oder Par­kett sind von den heuti­gen Vinyl­bö­den in der Optik kaum mehr zu unter­schei­den. Im Jahr 1940 wurde der Vinyl­bo­den wegen sein­er Wider­stands­fähigkeit und Viel­seit­igkeit bekannt.
Selb­st nach dem Krieg waren Vinyl­bö­den noch erschwinglich. Im Jahr 1960 hat­te sich die Beliebtheit von Vinyl­bö­den wegen sein­er verbesserten Tech­nolo­gie zu einem inter­na­tionalen Maßstab durchgesetzt.
Im Jahr 1980 kam ein schlechter Ruf über die Vinyl­bö­den, da man in den meis­ten Böden Asbest fest­gestellt hat­te, was bei den heuti­gen Böden nicht mehr vorkom­men darf. Die ständi­gen Prü­fun­gen in unseren Prüfin­sti­tuten tra­gen dazu bei.

Vinylböden heute

Tilo Vinyl­bo­den
  • Vinyl­bö­den sind extrem lan­glebig und unempfind­lich gegen Flecken.
  • Die Wieder­stands­fähigkeit ist enorm hoch.
  • Es gibt eine große Vielfalt an Far­ben, Mustern und Oberflächen.
  • Die imi­tierten Ober­flächen von Holz und Stein sind den orig­i­nalen verblüf­fend ähnlich.
  • Die Beliebtheit der Böden hat sich haupt­säch­lich wegen der laufruhi­gen Trittschalleigen­schaften durchgesetzt.
  • Die Böden sind sehr pflegele­icht, sie müssen nicht wie früher stun­den­lang geschrup­pt, poliert oder gewachst werden.
  • Die heuti­gen Vinyl­bö­den müssen nur mit den entsprechen­den Pflegemit­teln feucht gewis­cht werden.
  • Es gibt feuch­traumgeeignete Böden die auch in Nasszellen wie zum Beispiel in Badez­im­mern einge­set­zt wer­den können.
  • Die Ober­flächen sind rutschhem­mend und antistatisch.
  • Der Ein­bau erfol­gt mit dem bewährten Klicksys­tem und ist kinderleicht.
  • Die meis­ten Vinyl-Böden sind für Fuß­bo­den­heizung geeignet.
  • Die momen­tane Nach­frage ist so groß, dass manche Deko­re ausverkauft sind, und daher auf Nach­schub gewartet wer­den muss.

Der Trend­bo­den Lam­i­nat kon­nte sich seit dem Her­stel­lungs­be­ginn 1977 auf dem Europäis­chen Markt durch­set­zen. Die schwedis­che Fir­ma Per­stop in Trelle­borg hat diesen Boden erst­mals auf den Welt­markt gebracht, 1977 war der Lam­i­nat­bo­den noch in den Kinder­schuhen. Die ständi­ge Weit­er­en­twick­lung dieses Pro­duk­ts hat eine gigan­tis­chen Nach­frage in Europa von 400 Mil­lio­nen Quadrat­metern pro Jahr gebracht. Damit ist eine der wichtig­sten Bodenarten in Europa entstanden.Im Jahr 2010 war die Nach­frage allein in Deutsch­land 80 Mil­lio­nen Quadrat­meter für Lam­i­nat­bö­den aller Art.

Der Aufbau von Laminatböden

laminatboden-aufbau
Alle Her­steller haben einen iden­tis­chen Aufbau

1. Deckschicht (Overlay)

Auf der Ober­fläche befind­est sich ein Papi­er, das mit Melamin-Klebstoff getränkt ist, diese ist deko­rab­hängig. Es gibt:

  • feine Holzstruk­tur
  • fühlbare Holzstruk­tur
  • mat­te Oberfläche
  • glänzende Ober­fläche

Lam­i­nat ken­nt man ursprünglich von Küchenar­beit­splat­ten. Hier wird der Schicht­stoff HPL ver­baut. Es gibt nach wie vor Lam­i­nat­bö­den mit dieser Ober­fläche. Diese wer­den haupt­säch­lich in gewerblichen Objek­ten wie zum Beispiel in Auto­häusern, Hotels, Gasthäusern mit extremer Beanspruchung einge­set­zt. In Pri­va­träu­men muss kein HPL ver­wen­det wer­den. Die Melamin beschichtete Ober­fläche reicht vol­lkom­men aus. Hier ist jedoch zu beacht­en, dass der Abrieb, worauf ich später im Detail kom­men werde, eine sehr große Rolle spielt.

2. Dekorpapier

Das Papi­er hat einen Mela­min­deko­r­druck. Dazu wird dig­i­tale Tech­nik verwendet.
Es gibt unzäh­lige Deko­re auf dem Markt zum Beispiel:

  • Uni-Dekore für die gesamte Farbpalette
  • Holzdeko­re für alle Holzarten
  • Stein­deko­re für ver­schieden­er Steinoptiken
  • Fliesendeko­re.……

Die Optik von Holzdeko­ren wird immer mehr den Natur­pro­duk­ten ähn­lich, da es einige Her­steller gibt, die 6 ver­schiedene Holzdeko­re für ein Paket pro­duzieren. Wenn sie einen Natur­bo­den betra­cht­en, wer­den sie erken­nen, dass jede einzelne Diele in Struk­tur und Farbe anders aussieht, eben­so wie das Holz in der Natur gewach­sen ist. Für die Lam­i­nat­pro­duk­tion wer­den ver­schiedene Die­len von ein­er Holzart abfo­tografiert und nach Pro­duk­tion in einem Paket gemis­cht ver­packt. Nach der Ver­legung sieht die Optik verblüf­fend echt aus. Wenn sie statt den herkömm­lichen Sock­elleis­ten noch echtholz­furnierte Leis­ten ver­wen­den, gibt dies ihrem Lam­i­nat­bo­den eine noch bessere Note.

3. Trägerplatte

Für die Träger­plat­ten wer­den ver­schiedene Mate­ri­alen einge­set­zt, welche in der Ein­bauhöhe dif­ferieren, da hier unter­schiedliche Mate­ri­al­stärken ver­wen­det wer­den. Je dün­ner das Mate­r­i­al, desto eher beste­ht die Möglichkeit dass die Fuge bei gewis­sen Beanspruchun­gen abreißt. Die Mate­ri­alen für Träger­plat­ten sind Span­plat­ten, MDF und HDF. Es ist wichtig, eine hohe Rohdichte zu haben, da damit das Mate­r­i­al viel sta­bil­er ist. Das min­der­w­er­tig­ste sind Span­plat­ten. Diese wer­den haupt­säch­lich für Billig-Böden ver­wen­det, von diesen Böden rate ich ab. HDF hat eine bessere Rohdichte als MDF. Daher ist dieser Werk­stoff bei den meis­ten renom­mierten Her­stellern zum Stan­dard gewor­den. Bei feuch­traumgeeigneten Böden wer­den die Träger­plat­ten mit ein­er speziellen Flüs­sigkeit getränkt um zu ver­hin­dern das Wass­er bzw. Wasser­dampf ein­drin­gen kann. Eine Dampf­sperre in Form ein­er PE-Folie für Feuch­traum­bö­den ist jedoch zwin­gend notwendig.

4. Profilversiegelung

Die Pro­fil­ver­siegelung bildet einen Hydropho­bieren­den Feucht­eschutz, diesen Schutz haben lei­der nicht alle Lam­i­nat­bö­den. Wasser­ab­weisend heißt: Die Pro­fil­ierung (Klick­verbindung) hal­tet eine gewisse Zeit den Feuchtigkeit­se­in­flüssen Stand. Sie ist jedoch nicht Wasserdicht. Sie soll­ten die Böden nur leicht feucht wis­chen. Es darf kein herkömm­lich­es Spülmit­tel ver­wen­det wer­den. Die Fugen kön­nen dadurch aufquellen. Nehmen sie nur Reini­gungsmit­tel, die für Lam­i­nat­bö­den geeignet sind.

5. Verrieglung (leim los)

Die Verbindung an den Fugen bekan­nt als Loc Tec — Klick­verbindung hat sich gegenüber der bish­eri­gen Nut und Fed­er Verbindung (ver­leimt) durchge­set­zt, da an der Ober­fläche kein Leimaus­tritt mehr entste­hen kann. Bei Mieto­b­jek­ten beste­ht sog­ar die Möglichkeit den Boden bei einem eventuellen Umzug mit­nehmen zu kön­nen. Beschädigte Die­len kön­nen aus­ge­tauscht wer­den. Bei der Loc Tec — Klick­verbindung ist, wie schon bei den Träger­plat­ten erwäh­nt, die Material-stärke entschei­dend. Ganze ein­fach erk­lärt: Wenn die Verbindung nicht mehr als die Stärke von Zeitungspa­pi­er aufweist, wird diese eher reißen als Kar­ton. Warum eigentlich Lam­i­nat­bö­den mit ein­er Mate­ri­al­stärke von 6mm pro­duziert wer­den hat den ein­fachen Grund, dass die Her­stel­lungskosten erhe­blich gün­stiger sind.

Trittschalldämmung:

Die meis­ten Her­steller bieten die Trittschalldäm­mung wahlweise an!

1.) Als Zusatzpro­duk­te in Form von PE-Schaum, Well­pappe, Kork, alukaschiertes Poly­s­terol und Weichholzfaserplatten.
2.) Mit Trittschalldäm­mung an der Unter­seite des Lam­i­nat­bo­dens verklebt. Diese wer­den oft als Leise­lam­i­nat verkauft, wobei sich die Mei­n­un­gen hier­für unterscheiden.

Die gün­stig­sten bei­den Vari­anten sind Well­pappe und PE-Schaumfolie. Bei der Well­pappe wird eine Trittschal­lverbesserung von 19 dB, bei der PE-Schaumfolie 14 dB erzielt. Für Fuß­bo­den­heizung ist fol­gen­des zu beacht­en: Je weniger Luftzwis­chen­raum unter dem Boden ist, desto bess­er ist der Wirkungs­grad der Heizung, da Luft bekan­ntlich isoliert. Eine verklebte Trittschalldäm­mung, die bere­its am Boden kaschiert ist, hat also keinen Luftzwis­chen­raum und damit einen gerin­geren Wärme­durch­lass­wider­stand. Bei Keller­räu­men oder anderen Räu­men ohne Fuß­bo­den­heizung ist ein guter Isolier­w­ert von Vorteil, jed­er ken­nt das unan­genehme Gefühl, das entste­ht wenn vom Boden Kälte auf­steigt. Oft ist man gebun­den in der Ein­bauhöhe. Falls sie eine möglichst geringe Ein­bauhöhe benöti­gen emp­fiehlt sich eine Korkun­ter­lage. Diese gibt es in ver­schiede­nen Stärken. Kork hat einen her­vor­ra­gen­den Dämmw­ert und gute Trittschalleigen­schaften. Noch besseren Dämmw­erte kön­nen Sie mit Weich­holz­faser­pat­ten erre­ichen, hier gilt jedoch auch die Regel: Je stärk­er, desto bess­er der Wert. Weich­holz­faser­plat­ten wer­den zudem als Aus­gle­ich für unter­schiedliche Boden­höhen an angren­zen­den Zim­mern ver­wen­det. Bei Poly­sty­rol alukaschiertem Trittschall ist die Dampf­bremse bere­its enthal­ten, bei der Ver­legung ist es wichtig, dass die Stöße sorgfältig verklebt werden.

</p> <h4>Weitere Trittschal­lun­ter­la­gen der Fir­ma Witex</h4> <p>
Sound Pro­tect Akustiksys­tem mit sehr guten Testergeb­nis­sen für opti­malen Raumk­lang. Die Dampf­bremse ist bere­its inte­gri­ert, das Pro­dukt gibt es in 2 ver­schiede­nen Stärken:

Sound Pro­tect Akustiksys­tem Easy­line Stärke 2 mm
Anwen­dungs­bere­ich: Laminat
Trittschallre­duzierung: > 18 dB
Lau­theit­sre­duzierung: > 20 sone
Wärme­durch­gangswider­stand: 0,02 m²/KW
Sound Pro­tect Akustiksys­tem Pro­fi­l­ine Stärke 2.8 mm
Anwen­dungs­bere­ich: Lam­i­nat und Parkett
Trittschallre­duzierung: > 19 dB
Lau­theit­sre­duzierung: > 23 sone
Wärme­durch­gangswider­stand: 0,03 m²/KW
Sone ist die psy­choakustis­che Maßein­heit für Schallereignisse. Sone = Lautheit.
Wir ken­nen das von Laut­sprech­ern 1 sone hat einen Sinus­ton von 40 dB mit ein­er Fre­quenz von 1 KHz.

Dampfbremse:

Die DIN-Norm 18365 (Boden­be­lagsar­beit­en) sieht vor, dass eine feuchtigkeit­shem­mende PE-Folie (Dampf­bremse) auf allen Estrichen und Spachtel­massen ver­wen­det wer­den muss. Das gilt auch bei Alt­baut­en. Im Klar­text immer eine PE-Folie ein­bauen, da son­st die Garantieansprüche ent­fall­en. Hier kann man sagen, dass sich alle Her­steller über diesen Punkt einig sind. Die Folie muss ver­rot­tungs­frei sein (keine Silo­folie ver­wen­den) damit keine Gerüche unter dem Belag entste­hen kön­nen. Die PE-Folie soll­ten sie an den Stößen über­lap­pen und mit einem Band verkleben.

Nutzungsklassen:

Die Beanspruchung der Lam­i­nat­bö­den wer­den in ver­schieden Klassen deklar­i­ert. Dieses ist unter der Prüfmeth­ode EN 13329 geregelt, je höher die Nutzungsklasse, desto höher kann der Boden beansprucht wer­den. Im Wohn­bere­ich wird die Nutzungsklasse 21 / 22 / 23 im gewerblichen Bere­ich 31 / 32 / 33 emp­fohlen. Die Wahl ist nicht ein­fach, in der Küche beispiel­sweise Klasse 23 oder im Büro Klasse 33 ???
Jed­er sollte sel­ber entschei­den wie hoch der Boden in den ver­schiede­nen Räum­lichkeit­en beansprucht wird und die geeignete Nutzungsklasse wählen. Betreten sie den Raum mit Straßen­schuhen? Haben Sie leb­hafte Kinder? Rauchen Sie in ihrer Woh­nung? Fällt Ihnen hin und wieder etwas auf den Boden? Let­zteres als klein­er Scherz. Mein­er Mei­n­ung sollte die Wahl immer auf eine höhere Nutzungsklasse fall­en um länger Freude am Lam­i­nat­bo­den zu haben. Denken Sie an fol­gen­des: Soll­ten sie sich nur wegen einem niedrigeren Kauf­preis für einen wenig hochw­er­tigeren Lam­i­nat­bo­den entschei­den, haben sie anfänglich Geld ges­part. Ist der Lam­i­nat­bo­den jedoch nach ein paar Jahren verkratzt oder verdellt müssen sie bei ein­er Neuan­schaf­fung den kom­plet­ten Raum aus­räu­men. Den Anschaf­fung­spreis ein zweites mal zahlen. Den alten Lam­i­nat­bo­den demon­tieren und Entsor­gen. Den neuen Lam­i­nat­bo­den ver­legen. Den Raum wieder ein­räu­men. Oft sind die Preis-Unterschiede bei der Anschaf­fung nur ein paar Euro pro m² . Diese zahlen sich aber länger­fristig aus!